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Das Behindertentestament: Eine spezielle Vorsorge für Angehörige mit Behinderung

Das Behindertentestament ist eine besondere Form der letztwilligen Verfügung, die es Eltern oder Angehörigen ermöglicht, für ein Familienmitglied mit Behinderung vorzusorgen, ohne dessen Anspruch auf öffentliche Sozialleistungen zu gefährden. Diese spezielle Form des Testaments berücksichtigt die einzigartigen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und stellt sicher, dass ihr Erbe so strukturiert wird, dass ihre finanzielle Unterstützung und ihr Wohlergehen langfristig gesichert sind.


Warum ein Behindertentestament wichtig ist:


Für Menschen mit Behinderungen, die Sozialleistungen wie die Eingliederungshilfe oder Grundsicherung erhalten, kann ein direktes Erbe dazu führen, dass ihr Anspruch auf diese Leistungen reduziert wird oder ganz entfällt. Das Vermögen aus einem Erbe wird zunächst auf den Bedarf angerechnet, was die finanzielle Unterstützung durch den Staat verringern kann. Ein Behindertentestament vermeidet diese Situation, indem es das Erbe so anlegt, dass es die staatlichen Leistungen ergänzt, statt sie zu ersetzen.


Wie funktioniert ein Behindertentestament?

In einem Behindertentestament setzen Eltern oder Angehörige in der Regel einen Testamentsvollstrecker ein und legen fest, dass das Erbe in einem sogenannten „Behindertentestament“ verwaltet wird. Dieses Vermögen wird dann nicht direkt an die behinderte Person ausgezahlt, sondern steht ihr unter Verwaltung des Testamentsvollstreckers für bestimmte Zwecke zur Verfügung, beispielsweise für zusätzliche Betreuungsleistungen, Freizeitaktivitäten oder Anschaffungen, die über die Grundversorgung hinausgehen. Dadurch bleibt der Anspruch auf Sozialleistungen unberührt.

Vorteile des Behindertentestaments


  • Erhalt von Sozialleistungen: Der Begünstigte behält seinen Anspruch auf staatliche Unterstützung.
  • Zusätzliche Absicherung: Das Erbe kann verwendet werden, um die Lebensqualität des Begünstigten über die staatlichen Leistungen hinaus zu verbessern.
  • Langfristige Planung: Eltern können sicherstellen, dass ihr Kind auch nach ihrem Tod finanziell abgesichert ist.


Rechtliche Beratung ist essentiell

Die Erstellung eines Behindertentestaments erfordert genaue Kenntnisse des Erb- und Sozialrechts. Es ist dringend empfohlen, sich von einem im Erbrecht erfahrenen Rechtsanwalt beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass das Testament den gesetzlichen Anforderungen entspricht und die Absicherung des Angehörigen mit Behinderung optimal gestaltet ist.

Wenn Sie weitere Informationen benötigen oder eine Beratung wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Unsere Expertise im Bereich des Behindertentestaments hilft Ihnen, eine zukunftssichere Lösung für Ihre Liebsten zu finden.




 

 
 
 
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